Scheinbar hat das bei der Sparkasse System...
Bei meiner Mutter und auch bei mir wurde nach etlichen Jahren bei einem Gratis Sparkonto (Profitcard) ohne Vorwarnung eine Jahresgebühr "eingeführt".
Mitarbeiter stellen sich natürlich dumm, und gutschreiben kann man die 2 Euro bei Kündigung auch nicht mehr, ist ja schließlich fürs letzte Jahr.
Konto leer räumen und Karte verlieren verhindert zwar Schließungsgebühren, die Kontoführung wird aber trotzdem weiter verrechnet...
Ohne nachweisbar zugegangene Information über die neuen Spesen und damit ggf. ein Sonderkündigungsrecht läßt sich eine derartige Gebühr nachträglich nicht wirksam vereinbaren.
Vielleicht war diese Information rechtlich fragwürdig in einem als vermeintliche Werbezusendung getarnten Schreiben oder gut verpackt in den oft seitenlangen Informationen am Ende eines Kontoauszuges enthalten?
Sonst handelt es sich wohl um einen der üblichen, rechtlich nicht haltbaren Versuche, den Kunden geringe Gebühren unterzujubeln, in der Hoffnung, daß es nicht auffällt, und bei Reklamation den Kunden mit fadenscheinigen Gründen die Gutbuchung zu verweigern.
Das ist vom Prinzip her genauso wie das Geschäftsgebaren der Nutzlosdienstebranche (offiziell beschönigend Mehrwertdienste genannt), wo der Kunde auch von Pontius zu Pilatus und zurück geschickt wird, in der Hoffnung, daß er ob der meist eher geringen Schadensummen früher oder später zermürbt aufgibt.
Natürlich könnte die Bank die wohl illegale Spesenbelastung wieder gutschreiben, wenn sie denn wollte.
Daß diese für das letzte Jahr sind, ist dabei völlig irrelevant.
Eine derartige Gutschrift müßte natürlich korrekterweise auch mit der gleichen Valuta wie die Belastung erfolgen, aber auf Grund des derzeitigen Zinsniveaus und des geringen Betrags macht dies de facto keinen Unterschied, wenn die Gutbuchung mit aktueller Valuta erfolgt.
Allerdings hätte der jeweilige Bankverkäufer (historisch beschönigend gern "Bankbetreuer" genannt) dadurch nur (für ihn unnötige und nicht lukrative) Arbeit und würde gegen die Geschäftspolitik der Bank handeln und sich dafür evtl. bei seinem Vorgesetzten rechtfertigen müssen.
Und so spekuliert die Bank darauf, daß wegen der geringen Spesen wohl kaum einer dagegen rechtlich vorgehen wird und da noch immer die meisten häufiger ihren Lebens(abschnitts)partner als ihre Bankverbindung wechseln, geht das miese Geschäftsmodell leider sehr häufig auf.
Um potentielle Probleme mit einem negativen Saldo bei einem leergeräumten Konto zu vermeiden, sollte diese Thematik tunlichst geklärt und eine Schließung des Kontos erzielt werden.