AVM Fritzbox 4060 WiFi 6 AX Router im Test

Die Fritzbox 4060 ist der neuste WLAN Router aus dem Hause AVM und unterstützt dank moderner Qualcomms-Chips superschnelles Wifi 6 WLAN.

AVM Fritzbox 4060
Bild: Die Fritzbox 4060 mit Netzteil, Netzwerkkabel und Installationsanleitung
AVM Fritzbox 4060Ubiquiti Dream MachineHuawei WiFi AX3
CPUQualcomm IPQ8074A
ARM Cortex 53
4x 2.200 MHz

ARM Cortex A57
4x 1.700 MHz

ARM CPU
2x 1.200 MHz
RAM1.024MB DDR3L RAM2.048 MB DDR RAM256 MB RAM
WLANWifi 6 bzw. 802.11ax
Tri-Band
12 Antennen
Wifi 5 bzw. 802.11ac
Dual-Band
Wifi 6 bzw. 802.11ax
Dual Band
4 Antenen
WLAN 5 GHz4×4 MIMO
(bis zu 80 MHz)
Bis zu 2.402 Mbit/s
4×4 MIMO
20/40/80 MHz
2×2 MIMO bei 160 Hz
Bis zu 1.733 MHz
2×2 MIMO
(bis zu 160 MHz)
Bis zu 2.402 Mbit/s
WLAN 2,4 GHz4×4 MIMO
Bis zu 1.144 Mbit/s
2×2 MIMO
Bis zu 300 MHz
2×2 MIMO
Bis zu 574 Mbit/s
LAN3x Gigabit-LAN4x Gigabit-LAN3x Gigabit-LAN
WAN1x 2,5 Gigabit-WAN1x Gigabit-WAN1x Gigabit-WAN
USB1x USB 3.0 –– 
BesonderheitenVPN, NAS, DECT, VoIP

2,5 Gigabit WAN (für DSL, Kabel, Glasfaser oder Mobilfunk)

Fritzbox 4060 Anschlüsse

Als reiner WLAN-Router verfügt die Fritzbox über kein eigenes integriertes Modem, kann dafür aber mit einem externen Kabel-, DSL-, Glasfaser- (ONT) oder Mobilfunkmodem kombiniert werden. Der dafür vorgesehen WAN-Anschluss unterstützt eine Bandbreite bis zu 2,5 Gibabit. Über den USB 3.0 Anschluss können auch USB-Mobilfunk-Sticks oder Smartphones mit USB-Tethering genutzt werden.

Die Fritzbox 4060 ist somit unabhängig von der gewählten Internet-Technologie und in der Lage, die bestehende Internetverbindung eines externen Modems zu nutzen und als Router im WLAN zur Verfügung zu stellen. Für eine reibungslose Verbindung sollte das externe Modem dabei idealerweise in den „Bridge Mode“ versetzt werden.

Gigabit-Breitbandanschluss oft als Herausforderung für WLAN

Wer über einen schnellen Breitbandanschluss (egal, ob per Glasfaser, Kabel oder 5G Internet) verfügt, kennt wahrscheinlich das Problem: Außer per LAN-Kabel direkt am Modem ist es gar nicht so einfach, die volle Geschwindigkeit über WLAN im Heimnetzwerk zuverlässig zu nutzen. Je nach Router, WLAN-Standard, Endgerät und Empfang kommt oft nur ein Teil der ursprünglichen Leistung an. Die hohen Geschwindigkeiten von Gigabit-Breitbandanschlüssen im Heimnetzwerk über WLAN zu verteilen, stellt oftmals eine Herausforderung dar.

WiFi 6 AX

AVM Fritzbox 4060 Vorderseite

Die neue Fritzbox 4060 unterstützt den neuen WLAN-Standard Wifi 6 bzw. IEEE 802.11ax mit einer theoretischen Leistung mit bis zu 2.400 Mbit/s. Erreicht wird dieser Wert über 4×4 Multi-User-MIMO und einer Frequenzbandbreite von bis zu 80 MHz im 5 GHz Band. Im reichweitenstarken 2,4 GHz WLAN sollen theoretisch bis zu 1.200 Mbit/s möglich sein. Im Gegensatz zum Vorgänger-Standard Wifi 5 (IEEE 802.11ac) bringt Wifi 6 (IEEE 802.11ax) ein deutliches Leistungsplus.

12 Antennen für Triband-WLAN

Die Fritzbox 4060 unterstützt gleich 2x 5GHz WLAN und 1x 2,4 GHz für eine Triband-Lösung. Damit werden neben einem 2,4 GHz WLAN (4×4 MU-MIMO) zwei 5 GHz WLAN (4×4 MU-MIMO) unterstützt. Die beiden 5 GHz Module mit je 4 Antennen sorgen für eine höhere Zuverlässigkeit bei einer größeren Anzahl an gleichzeitig verbundenen Endgeräten.

Zusätzlich unterstützt die FritzBox 4060 den Aufbau und Betrieb eines Mesh-WLAN zur Erweiterung der WLAN-Reichweite. Ideal geeignet wäre dafür z.B. der FritzRepeater 6000, welcher ebenfalls Wifi 6 unterstützt. Aber auch Mesh Repeater anderer Hersteller können genutzt werden.

FritzOS Benutzeroberfläche

Die Fritzbox 4060 bietet mit FritzOS eine einfach zu bedienende sowie funktional umfangreiche Benutzeroberfläche mit vielen Funktionen & Einstellungsmöglichkeiten:

  • WLAN-Zeitschaltung
  • Kindersicherung mit Beschränkung der Internetnutzung
  • Priorisierung von Geräten
  • Portfreigaben
  • VPN-Fernzugriff
  • Mediaserver & NAS
  • DECT-Telefonie & SMS Funktionen
  • DECT-SmartHome Zentrale

Zudem ist der Hersteller AVM für seinen vorbildlichen Support (5 Jahre Garantie) und Langzeit-Software-Unterstützung in Form von neuen FritzOS Updates bekannt.

Testsetup

Bei unseren Benchmarks kam ein lokaler OpenSpeedTest-Server zum Einsatz, der mit 2,5 Gbit/s über den WAN/LAN-Port des Routers angebunden wurde, womit wir in der Lage sind, einen schnellen Breitbandzugang zu simulieren, ohne von externen Faktoren beeinflusst zu werden.

Als WLAN-Testgerät kommt ein HP-Notebook mit einem leistungsstarken Intel AX210 Wifi-Chipsatz (Wifi 6E mit Unterstützung von 2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz bis zu 160 MHz Frequenzbandbreite) zum Einsatz. Dieser unterstützt wie fast alle Notebooks und Smartphones nur 2×2 MIMO. Damit ist er repräsentativ für die meisten in der Praxis verbauten WLAN-Module, jedoch verringert sich durch das Zwei-Antennen-Design die maximal erreichbare WLAN-Bandbreite auf 1.200 MHz (unter 5 GHz) und 574 MHz (unter 2,4 GHz).

Bei unseren Benchmarks testen wir die Downloadrate jeweils in unmittelbarer Nähe (1m) zum Router, mit etwas mehr Abstand (5m und Sichtkontakt) und mit größerem Abstand (10m im Nebenraum ohne Sichtkontakt zum Router). Wie immer gilt, dass die Erfahrung bei Funktechnologien (WLAN) je nach Standort und individueller Gegebenheiten sehr individuell ausfallen und von vielen Einflussfaktoren (z.B. Störsignale) abhängig sein können. Eine generelle Aussage ist daher nur schwer möglich, wir schildern daher unsere Praxiserfahrung mit dem Router und vergleichen die Fritzbox zusätzlich noch mit einem günstigen Wifi 6 Router und einem schon etwas älteren Wifi 5 Modell von Ubiquiti.

Schnelle WiFi 6 Leistung

Wifi 6 Speedtest

Direkt neben dem Router mit einem Abstand von nur 1 Meter ließen sich selbstverständlich sehr gute Werte erzielen. Unter Wifi 6 mit 2×2 MIMO kratzten wir sogar an der 1 Gbit/s Bandbreite mit kurzzeitigen Peaks von über 1.070 Mbit/s.

Schneller wäre es wohl nur möglich, falls die Fritzbox max. 160 MHz Kanalbandbreite (statt max. 80 MHz) unterstützen würde, wie das Beispiel der schon etwas älteren Ubiquiti Dream Machine zeigt. Diese erreicht mit den Standardeinstellungen unter Wifi 5 (802.11ac) zwar erwartungsgemäß weniger Bandbreite, kann aber mithalten, sobald das max. 160 MHz große Frequenzband aktiviert wird.

Auf den ersten Blick kann auch der Huawei AX3 Router überzeugen, ein günstiger Router der Einsteiger-Klasse, der nur einen Bruchteil der Fritzbox 4060 kostet. Direkt neben dem Router platziert erreicht dieser unter 5 GHz fast die gleiche Leistung wie die deutlich teurere Fritzbox. Der Leistungsunterschied wird aber deutlich, sobald sich der Abstand zum Router vergrößert:

Während die Fritzbox 4060 bei 5m Abstand zum Router noch die annähernd gleiche Leistung wie zuvor erbringt, vergrößert sich der Abstand zu den anderen Router-Modellen, die bei steigender Distanz deutlicher an Leistung verlieren. Noch anschaulicher wird dies bei einer Messung im Nebenraum mit 10m Abstand (Luftlinie) zur Fritzbox:

Das Ergebnis zeigt eindrucksvoll, worin der Unterschied zu günstigeren Wifi 6 Routern besteht. Die Fritzbox 4060 ermöglicht selbst auf größeren Distanzen und ohne direktem Sichtkontakt noch höhere Bandbreiten als alle anderen getesteten Modelle.

VPN, MediaServer, NAS, DECT und SmartHome Zentrale

Fritzbox-typisch unterstützt auch die Fritzbox 4060 eine Reihe von nützlichen Zusatz-Funktionen, welche nun auch von der neuen schnelleren Hardware profitieren.

Die moderne Qualcomm CPU (4x ARM Cortex 53) beschleunigt die Rechenpower des Fritz VPN (IP sec-Basis) dank Hardware-Beschleunigung. Ebenso profitiert das Fritz NAS von der CPU-Power. In unserem Test konnten wir eine 1 GB große Datei mit 689 Mbit/s herunterladen und mit 374 Mbit/s hochladen, was zeigt, dass die Fritzbox problemlos als leistungsfähiger Netzwerkspeicher agieren kann.

Als DECT-Basisstation unterstützt die Fritzbox 4060 zudem bis zu sechs DECT-Telefone und weitere DECT-Smart-Home-Geräte (wie z.B. Heizkörper-Thermostate oder Funk-Steckdosen).

Fazit

Dank schnellem Wifi 6 AX WLAN mit 12 Antennen ist die Fritzbox 4060 ideal für schnelles FTTH Glasfaser-Internet, da sie sich direkt an die Glasfaser-Hardware (ONT) anschließen lässt und die hohen Bandbreiten auch im Heimnetzwerk verteilen kann. Aber auch als Router für Provider-Modems mit Bridge-Modus liefert die Fritzbox ein gutes Bild ab, bietet sie doch neben dem leistungsfähigen WiFi so viele Zusatzfunktionen und Einstellungsmöglichkeiten wie kaum ein anderer Home-Router.

Von der schnellen CPU im Inneren der Fritzbox profitieren auch die NAS-Funktionen für Netzwerkspeicher und der VPN-Dienst zum Verbinden mit dem Heimnetzwerk. Dank der einfach zu bedienenden Benutzeroberfläche von FritzOS werden diese Funktionen ohne viel Konfiguration auch für Einsteiger erreichbar.

Das gute Gesamtpaket der Fritzbox hat natürlich seinen Preis (ca. 200 Euro). Damit liegt die Fritzbox 4060 preislich noch unterhalb eines Ubiquiti UniFi Dream Router (ca. 250 Euro). Verglichen mit einem günstigeren Wifi 6 Routern bietet die Fritzbox 4060 eine höhere WLAN-Leistung, einen 2,5 Gigabit-Anschluss, viele Zusatzfunktionen (NAS, VPN, DECT, Smart Home Zentrale, …) und einen sehr guten Software-Support. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Positiv:

  • Schnelles WiFi 6 WLAN
  • Hohe Reichweite
  • 2,5 Gigabit-WAN

Negativ:

  • nur max. 80 MHz Kanalbreite

AVM Fritzbox 4060
4,5 / 5

Für die nächste Fritzbox würden wir uns eine Unterstützung von Wifi 6E und 160 MHz Kanalbandbreite bei 6 GHz wünschen, allerdings kosten entsprechende Wifi 6E Router (mit 4×4 MIMO und 160 MHz) derzeit noch gut das Doppelte der Fritzbox.

Mehr Details:
AVM Fritzbox 4060: https://at.avm.de/produkte/fritzbox/fritzbox-4060/
AVM Fritzbox 4060 im Preisvergleich: https://geizhals.at/avm-fritz-box-4060-a2627184.html

Disclamer:
Der Redaktion von LTEForum.at wurde die Fritzbox 4060 von AVM zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt.

Habe die 4060 auch seit einigen Monaten, läuft perfekt, habe damit im Erdgeschoss die volle Bandbreite meines Anschlusses. Das Obergeschoss wurde mit FritzRepeater 1200AX, angebunden per LAN, auch komplett abgedeckt.
 
Leider wieder etwas Fehlplanung. Wenn man schon einen 2.5 Gbit WAN Port verbaut dann sollte auch ein 2.5 Gbit LAN Port für die Verteilung im LAN dabei sein.

Hab ich mir auch gedacht, was bringt dann der 2,5Gbit WAN Port wenn im Endeffekt nichts über 1Gbit verteilt werden kann... Ich mein der Nutzen ist da aber, streng limitiert, daher in der Realität vermutlich nicht wirklich nutzbar.
 
Hab ich mir auch gedacht, was bringt dann der 2,5Gbit WAN Port wenn im Endeffekt nichts über 1Gbit verteilt werden kann... Ich mein der Nutzen ist da aber, streng limitiert, daher in der Realität vermutlich nicht wirklich nutzbar.
Der 2,5Gbit WAN kann auch als LAN verwendet werden.
 
Der 2,5Gbit WAN kann auch als LAN verwendet werden.

Ja gut das dreht aber das Problem nur um. Dann hat man zur Fritzbox als AP/Router halt 2.5 Gbit aber beim WAN wieder nicht mehr. Ergibt keinen Sinn. Entweder gescheides Multigig oder man muss die erste Generation auslassen wo man halt sowas bekommt.
 
Trotzdem eine Fehlkonstruktion, so kann man keinen 2,5 Gigabit Switch für das Netzwerk anschließen. Es gibt nur den einen WAN Port, möchtest ohne Internet bleiben? Deswegen habe ich den Bridge Modus abschalten lassen und die 4060 wieder abgegeben. Stattdessen hängt jetzt eine Fritzbox 5590 direkt am Glasfaser und dahinter kann ich endlich den einzigen 2,5 Gigabit Anschluss mit meinem schnellen Switch verbinden.

Wieso Nerds? Jedes neuere Intel Mainboard hat schon einen 2,5 Gigabit Anschluss und ein 5er Switch mit 2,5 Gigabit kostet gerade mal 100€. Es ist somit schon sehr gut leistbar und kann seine Daten gerne mit 280 MB/s durch die Gegend schaufeln :)
 
Trotzdem eine Fehlkonstruktion, so kann man keinen 2,5 Gigabit Switch für das Netzwerk anschließen. Es gibt nur den einen WAN Port, möchtest ohne Internet bleiben? Deswegen habe ich den Bridge Modus abschalten lassen und die 4060 wieder abgegeben. Stattdessen hängt jetzt eine Fritzbox 5590 direkt am Glasfaser und dahinter kann ich endlich den einzigen 2,5 Gigabit Anschluss mit meinem schnellen Switch verbinden.

Wieso Nerds? Jedes neuere Intel Mainboard hat schon einen 2,5 Gigabit Anschluss und ein 5er Switch mit 2,5 Gigabit kostet gerade mal 100€. Es ist somit schon sehr gut leistbar und kann seine Daten gerne mit 280 MB/s durch die Gegend schaufeln :)
sagte der Nerd.... :D :D :D

Na Spaß, @FT79 meinte wohl für den Durchschnitts-User der nicht mal eine Ahnung hat von Gbit und was das alles bedeutet macht es keinen Unterschied. Der Duchschnitts-User will das Netflix & Co läuft, der Rest ist ihm egal. Mit NAS, BRIDGE-Modus & Co können die meist wenig anfangen.

Vorweg, ich zähle mich als (kleiner) Nerd dazu, also @r4iden82 bitte mit Humor meinen Beitrag nehmen :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DaHype und FT79