Outdoor LTE-/5G-Antennen im Vergleich

Externe Mobilfunkantennen können dabei helfen den Empfang zu verbessern. Das führt in der Regel auch zu mehr Bandbreite und einer höheren Downloadgeschwindigkeit. Standardmäßig verfügen Router oft nur über intern verbaute Antennen oder kleine ansteckbare Stabantennen.

Leistungsstarke Antennen sind wesentlich größer, schwerer und oft für den Outdoor-Einsatz konstruiert. Der Vorteil von Außenantennen ist, dass man die Dämpfung von Gebäuden und Störungen im Innenbereich umgeht. Außenantennen haben also generell schon mal einen Vorteil gegenüber Innenantennen. Besonders beliebt bei den Outdoor-Modellen sind dabei sogenannte Richtantennen, die man möglichst exakt auf den nächsten Sendemasten ausrichtet. Solche Antennen bieten in der Praxis meist den größten Antennengewinn.

Je nach Mobilfunk Antenne werden dabei verschiedene Frequenzbereiche mehr oder weniger gut abgedeckt. Je mehr Frequenzbereiche abgedeckt werden, desto universeller und meist teurer ist eine solche Antenne. Ob man nun LTE, 5G oder gar eine andere Technologie nutzen kann, hängt vom Modem des Routers und nicht von der Antenne selbst ab. Es gibt also nicht eine spezielle LTE-Antenne oder 5G-Antenne. Aber die Antenne muss den entsprechenden Frequenzbereich der genutzten Technologie abdecken können. Antennen, die mehrere Frequenzbänder abdecken, nennt man auch Multiband Antenne.

Mobilfunk-Antennen im Vergleich

FTS Complete All Antenne

Die FTS Complete All Antenne kostet rund 200 Euro, deckt dabei aber ein sehr großes Frequenzspektrum von 650 MHz bis 7 GHz ab und beeindruckt mit ihrer hochwertigen und guten Verarbeitung. Sie ist vergleichsweise groß und fühlt sich wertig an. Der große Frequenzbereich macht die Antenne auch zukunftssicher.

Poynting XPOL-2-5G

Die Poynting XPOL-2-5G ist ebenfalls als Außenantenne gedacht, ist ein weniger günstiger und deckt alle wichtigen Frequenzen zwischen 700 bis 3.800 MHz ab. Sie verspricht einen Antennengewinn von bis zu 2x 11 dBi.

 Panorama WMM8G-7-38

Auch die Panorama Antenne WMM8G-7-38 ist für den Frequenzbereich zwischen 700 bis 3.800 MHz ausgelegt. Das besondere, diese Antenne kommt gleich mit einem mitgelieferten SMA-Antennenkabel. Sie ist mit einem Preis von etwas über 100 Euro gleichzeitig auch die günstigste Antenne im Test.

FTS Complete All Antenne Poynting XPOL-2-5GPanorama WMM8G-7-38
RichtfunkantenneRichtfunkantenneRichtfunkantenne
Frequenzbereich für LTE & 5GFrequenzbereich für LTE & 5GFrequenzbereich für LTE & 5G
650 MHz bis 7 GHz700 bis 3.800 MHz700 bis 3.800 MHz
10-14 dBi Antennengewinn2x 11dBi Antennengewinn2x 6dBi (700-960MHz)
2x 9dBi (ab 1710MHz)
2×2 MIMO2×2 MIMO2×2 MIMO
IP 65 witterungsbeständigIP 65 witterungsbeständigIP 65 witterungsbeständig
186 x 352 x 147 mm262 x 262 x 87,8 mm180 x 230 x 94 mm
1,2 Kg1,5 Kg1 Kg

Der Vergleichstest

Für den Vergleichstest der Antennen kam ein AVM Fritzbox 6850 5G Router zum Einsatz. Dieser verfügt über zwei externe SMA-Antennenanschlüsse für optionale externen Antennen. Als Tarif wurden zwei verschiedene SIM-Karten mit unlimitierten 5G-Tarifen von Magenta und Drei verwendet. Dabei wurden wieder unzählige Speedtests gemacht und der Durchschnitt berechnet. Bei Mobilfunktests ist jedoch immer zu berücksichtigen, dass es aufgrund von vielen unterschiedlichen Einflussfaktoren zu einer gewissen Schwankungsbreite kommen kann.

Der Empfang mit Magenta war am gewählten Teststandort so gut, dass bereits mit den kleinen Stabantennen der Fritzbox nahezu mühelos das tarifliche Maximum im Download ausgeschöpft werden konnte. Hier bräuchte man wohl einen schnelleren Tarif, um einen Unterschied zwischen den Antennen sichtbar machen zu können. Beim Upload ist es jedoch schon sichtbar. Alle drei externe Antennen performten deutlich besser als die Standard-Fritzbox-Antenne, wobei die FTS Complete All und die Poynting XPOL-2-5G die Panorama Antenne hinter sich lies:

Um auch den LTE-Empfang vergleichen zu können, haben wir in den Einstellungen der Fritzbox den 5G Empfang deaktiviert und den Router auf das LTE Band 7 vom Anbieter Drei fixiert. Während die FTS Complete All mehr Upload erzielen konnte, schaffte die Poynting Antenne eine bessere Downloadrate. Deutlicher wurden die Unterschiede erst im Vergleich zur Panorama Antenne. Aber egal welche – alle getesteten Antennen verbesserten die Empfangswerte im Vergleich zu den mitgelieferten Standard-Antennen der Fritzbox.

Je nach Situation, vor allem wenn die Empfangssituation nicht gerade perfekt ist, können externe Antennen also einen deutlichen Vorteil bringen. Dabei gibt es aber ein paar Dinge zu berücksichtigen:

  1. Richtantennen sollte man für optimalen Empfang immer in die Richtung des entsprechenden Mobilfunkmastens ausrichten
  2. Outdoor-Antennen sind in der Regel im Vorteil, da sie weniger Abschirmung ausgesetzt sind als in Innenräumen platzierte Antennen.
  3. Die Antennen sollten das genutzte Frequenzband unterstützen, im Idealfall ein möglichst großes Frequenzspektrum, um auch für die Zukunft gerüstet zu sein.

Am meisten überzeugen konnte die beiden Top-Modelle FTS Complete All und die Poynting XPOL-2-5G. Die FTS Complete All ist größer, schwerer und hochwertig verarbeitet. Sie bietet in der Theorie auch das deutlich größere Frequenzspektrum. Die Panorama Antenne ist im Vergleich dazu fast schon klein und kompakt, kann aber leistungsmäßig nicht ganz mithalten. Trotzdem bietet sie noch immer einen Vorteil gegenüber internen oder kleinen Routerantennen.

Mehr Details:

Disclaimer: Der Redaktion von LTEForum.at wurden die Antennen dankenswerterweise von FTS-Hennig zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers bzw. von FTS-Hennig auf den Testbericht fand nicht statt.

Auch die Poynting Antenne wird mit 5m Anschlusskabel und SMA Steckern geliefert.geliefert.
Lediglich bei der FTS Antenne ist in der Basisausstattung kein Antennenkabel inbegriffen, dafür kann man Kabel gegen Aufpreis metergenau dazubestellen.
 
Wurden die Antennen fachgerecht im Außenbereich montiert und in Richtung des Sendemastes ausgerichtet?